Anwendung von Konsequenzen mithilfe des Konzepts der Persönlichkeitsstile

Lehrer sind für viele Schüler heute keine Respektsperson mehr. Die Zahlen zu verbalen und körperlichen Übergriffen beunruhigen. Der Ruf nach härteren Konsequenzen reißt deshalb nicht ab. Schüler greifen meist den Lehrer nicht persönlich an, sondern die Institution, die der Lehrer verkörpert.

Man könnte ihn durch Blamieren und Strafen kräftig einschüchtern – dann hält er wenigstens aus Angst still. Beides nicht unverständlich, aber auch äußerst unbefriedigend für den Heranwachsenden, für seine Klasse, für den Lehrer.

Im Praxisfeld Erziehung und Bildung müssen wir mit verhaltensauffälligen SuS klarkommen, haben aber in der Regel wenig Wissen von der Thematik „psychische Auffälligkeiten“. Aus diesem Grund brauchen wir pädagogisch-psychologische Kompetenzen!

Natürlich gibt es schulische Regeln, an die sich die SuS halten müssen, keine Frage. Regeln helfen allen SuS, sich besser zu verstehen und verlässlich durch den Schulalltag gehen zu können. Welche Konsequenzen gibt es – außer den bisher bekannten – und wann setze ich sie sinnvoll ein? Wir sollten wissen, was warum funktioniert!

Aber auch die Professionellen selbst müssen sich mit sich selbst, ihrer Biografie, mit ihren „wunden Punkten“ auseinandersetzen. Denn auch die Persönlichkeit der pädagogischen Fachkraft bei der Beziehungsgestaltung kann nicht außen vor gelassen werden. Die „roten Knöpfe der Persönlichkeit“ bringen wir ja alle mit in die jeweilige Einrichtung. Es ist von großer Bedeutung, sich selbst einschätzen zu können und zu wissen, wie man „tickt“. Weiß man mehr über seine charakterlichen Ausprägungen, Stärken und Schwächen bezüglich unbewusster Vorgänge, kann man auch die Psychospiele, Tests und Manipulationstechniken, die die SuS häufig bei pädagogischen Fachkräften anwenden, professionell und selbstschonend auflösen. Denn diese Interaktionsstrategien triggern unsere Persönlichkeitsstile und diese unbewusste Reaktion wird irgendwann von unseren Klassen geradezu erwartet bzw. provoziert und ausgenutzt.

Bei der Veranstaltung handelt es sich um eine Einführung in die Schemapädagogik. Im Seminar werden kurz relevante Persönlichkeitsstile und Persönlichkeitsstörungen sowie schematherapeutische Konzepte zur Erklärung vorgestellt. Zur Vertiefung der Inhalte bieten sich die Seminare „Die Persönlichkeitsstile der pädagogischen Fachkraft“ und „Souveräner Umgang mit den Persönlichkeitsstilen der Schüler und deren Manipulationstechniken“ an.

Ziel der Seminare ist ein Handwerkskoffer-Update, um die Förderung der Emotionskontrolle und der sozialen Kompetenzen von herausfordernden, psychisch auffälligen Kindern und Jugendlichen zu unterstützen.

Ziel:
• Einführung in die Schemapädagogik
• 3 h (Einführungsveranstaltung)